Der Künstler
… gewährt uns Einblick in die gotische Darstellungsweise der Geburtsgeschichte Jesu. Der Altar entstand in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Bemalt und signiert wurde er 1496 von „Jakob Mülholzer, Maler zu Windsheim“. Der Holzschnitzer ist nicht bekannt
Die Bilder erzählen..
… die Geschichte Mariens,
der Mutter Jesu. Auf dem Gemälde des linken Altarflügels liest Maria in der mittelalterlichen Wohnstube. In Gestalt einer kleinen Taube schwebt der Heilige Geist über ihr, ein Hinweis auf Gottes besonderes Wirken.
Mitten in den Alltag tritt der Engel Gottes (rechtes Flügelbild). Er kündigt Maria an, durch Gottes Geist schwanger zu werden und den Retter zu gebären. Die Maiglöckchen der Bodenvase weisen nach der mittelalterlichen Bildersprache darauf hin.
Vielleicht erzählt die Begegnung im Fensterbild oberhalb des Engels von der Begegnung Marias mit Elisabeth. In der Begegnung der beiden schwangeren Frauen verbindet sich die Geschichte Jesu mit der des Täufers Johannes.
… von Gott als Kraftquell fürs Leben
Aus Holz geschnitzt und detailliert bemalt ist die Abendmahlsszene in der Predella. Jesus sitzt mit seinen Jüngern zu Tisch. Er segnet Brot und Wein, hält zugleich den Lieblingsjünger Johannes.
Die Seitentafeln der Predella nehmen das Brot als Thema auf. Links reicht der König und Priester Melchisedek Brot und Wein an Abraham. Rechts die Wüstenwunder: Brot (Manna) vom Himmel und Wasser aus dem Felsen. Geschichten erzählen von Gott als Quelle der Lebenskraft.
Ein gut gehütetes Geheimnis…
… sind die Figuren hinter den Flügeln des Altars. Selten geöffnet, sind sie überwiegend durch Bilder bekannt.
Afra mit Fackel, weil sie als Märtyrerin verbrannt worden sein soll; Äbtissin Ottilia, deren Blindheit bei ihrer Taufe angeblich dem Sehen wich; Johannes der Evangelist, Lucia mit im Martyrium durchbohrtem Hals und schließlich die Heilige Agatha..